Instandhaltung
Die rasante Entwicklung der letzten Jahrzehnte ermöglichte einem wahren Leistungssprung der technischen Anlagen in Produktion und Fertigung. Die zunehmende Komplexität führt allerdings dazu, dass Umgang und Betrieb dieser Anlagen zum entscheidenden Faktor für Effizienz und Produktivität geworden ist. Entscheidend dafür ist ein einwandfreier technischer Zustand, der die Produktion ohne unnötige Ausfälle ermöglicht. Hier rückt das Thema Instandhaltung in den Fokus.
Instandhaltung soll den Erhalt und die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit technischer Anlagen gewährleisten. Also sämtliche Maßnahmen zur Definition und Beurteilung des Ist-Zustandes und zur Bewahrung und Wiederherstellung des Sollzustandes.
Autonome und präventive Instandhaltung
Im TPM unterscheiden wir zwischen autonomer und präventiver Instandhaltung.
Zur autonomen, die sich hauptsächlich mit erzwungenem Verschleiß beschäftigt, gehören unter anderem Inspektions-, Reinigungs- und Schmiermaßnahmen. Dazu kommen sämtliche Einstell- und Nachstellarbeiten.
Bei der präventiven Instandhaltung dreht sich alles um den natürlichen Verschleiß, die Wiederherstellung des Soll-Zustandes und die Verlängerung des Maschinenlebens. Durch den Austausch und die Ausbesserung von Teilen, die Analyse und Auswertung von ungeplanten Reparaturstopps und die Definition von Standards um ein Wiederauftreten zu verhindern, wird die Anlagenzuverlässigkeit und auch das Know-How der Produktionsteams dramatisch erhöht.
Instandhaltungsstrategien
Die Definition und Wahl der idealen Instandhaltungsstrategie ist entscheidend sowohl für die Gesamtanlageneffektivität als auch für die Instandhaltungskosten. Daher ist es kaum ratsam, sich auf eine Strategie festzulegen. Vielmehr ist die Kombinationen mehrerer Strategien der Schlüssel zum Erfolg.
Hier ein kurzer Überblick über mögliche Optionen:
Reaktive Instandhaltung
Diese auch als Breakdown-Strategie bezeichnete Art der Instandhaltung zielt darauf ab, die maximale Lebensdauer der Ersatzteile auszureizen und beinhaltet keine vorbeugenden Maßnahmen. Geht etwas kaputt, muss es so schnell wie möglich ersetzt werden, um zeitnah weiter produzieren zu können.
Vorteile:
- keine zusätzlichen Tools zur Planung oder Analyse notwendig
Nachteile:
- die effektive Planung von Reparaturen ist nicht möglich
- Gefahr von Folgeschäden
- Gefahr von Sicherheits- und/oder Qualitätsvorfällen
- Alle Ersatzteile müssen in ausreichender Anzahl auf Lager gelegt werden
- Lange Lieferzeiten erhöhen die Gefahr von langwierigen und teuren Maschinenstillständen
- Es muss permanent Personal für ungeplante Maßnahmen in Standby bereitstehen
Anwendung:
- extrem teure Ersatzteile, die leicht ersetzt werden können und keine Folge- oder Personenschäden verursachen können
Vorbeugende Instandhaltung
Hauptziel dieser auch als planmäßige Instandhaltung bezeichneten Strategie ist die Minimierung des Ausfallrisikos der Anlagen. Ersatzteile werden nach vordefinierten Richtlinien und Abständen erneuert ohne Berücksichtigung der Nutzungsbedingungen.
Vorteile:
- Hohe Anlagenverfügbarkeit
- Gute Möglichkeit der Planung für Wartungsaktivitäten
Nachteile:
- Hohe Instandhaltungskosten da die Lebensdauer der Ersatzteile nicht ausgereizt wird und Teile unnötig ersetzt werden
Prospektive Instandhaltung
Bei dieser vorausschauenden Instandhaltung geht vor allem darum, Arbeiten nur im Bedarfsfall aber ohne ungeplanten Maschinenausfall durchzuführen. Dies soll z.B. durch den Einsatz von Sensoren zur Zustandserfassung gewährleistet werden. So werden beispielsweise Vibrationen, Materialstärken oder Temperaturen erfasst und daraus eine Vorhersage zur zu erwartenden Lebensdauer erstellt. Hier ist ein gewisser technologischer Stand Voraussetzung für die Umsetzung. Bei älteren Anlagen können allerdings Tools der autonomen Instandhaltung unterstützend angewendet werden.
Vorteile:
- Maximale Equipmentverfügbarkeit
Nachteile:
- Teils unnötige Wartungen
- eingeschränkte Planbarkeit, da teils durch Fremdfirmen vorgegeben
Anwendung:
- immer sinnvoll wenn Gewährleistungsansprüche und oder Herstellervorgaben existieren
Periodische Instandhaltung
Ähnlich wie bei der vorbeugenden Instandhaltung werden hier Wartungstätigkeiten nach vorgegebenen zeitlichen Parametern wie Wartungsverträgen oder Kalendern durchgeführt. Meist bilden Herstellervorgaben oder Gewährleistungsverträge die Basis dafür.
Vorteile:
- Minimierung der Anlagenausfälle und Folgeschäden
- Gute Möglichkeit der Planung für Wartungsaktivitäten
Nachteile:
- Teils unnötige Wartungen
- eingeschränkte Planbarkeit, da teils durch Fremdfirmen vorgegeben
Anwendung:
- immer sinnvoll wenn Gewährleistungsansprüche und oder Herstellervorgaben existieren
Zustandsorientierte Instandhaltung
Diese Strategie basiert auf der Kombination aus zwei Ansätzen. Ähnlich wie bei der periodischen oder vorbeugenden Instandhaltung werden regelmäßige Wartungen durchgeführt. Dazu werden Tools der autonomen Instandhaltung zur regelmäßigen Zustandsüberwachung genutzt um Abweichungen und Fehlerquellen frühzeitig lokalisieren und beheben zu können.
Vorteile:
- weniger Defekte und Ausfälle durch häufigeren Verschleißteilwechsel
- Bessere Planbarkeit der Maßnahmen durch frühzeitige Detektion
- kaum noch schwerere Ausfälle
- Bei mehreren baugleichen Anlagen, gute Reapplikationsmöglichkeiten
Nachteile:
- Anfangs hohe Anschaffungskosten für Ersatzteile und Hilfsmittel
- Hoher Aufwand bei großen Equipmentzahlen
Anwendung:
- bei Anlagen mit hoher Anzahl an Verschleißteilen
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